St. Marien (Unserer lieben Frauen)
Profil
Beschreibung
Die Kirchengemeinde Linderbach setzt als zweitgrößte Gemeinde im Kirchspiel Vieselbach wichtige Akzente. Neben den regelmäßigen Gottesdiensten (14tägig am Sonntag 10.45 Uhr oder 18.00 Uhr) finden in der Linderbacher Kirche Konzerte statt.
Der Gemeindekirchenrat will die Kirche für viele Menschen öffnen und scheut sich auch nicht vor neuen Wegen. Zum Erntedankfest und zum Martinstag wird der Kindergarten mit einbezogen. Vom Bürgerverein Linderbach, mit dem es eine gute Zusammenarbeit gibt, kann die Kirche als Veranstaltungsort genutzt werden.
Die Krippenspiele werden von engagierten Menschen aus der Gemeinde mit den Kindern einstudiert. Und auch beim Weltgebetstag in Vieselbach ist die Linderbacher Kirchengemeinde immer mit dabei.
Ein wichtiges Event ist in jedem Jahr die Martinsfeier am 10. November.
Die Kirche „Unserer lieben Frauen“
Besichtigung ist leider nur nach Absprache möglich, bitte wenden Sie sich ans Pfarramt.
Die Linderbacher Kirche geht in Ihrem Ursprung auf einen romanischen Bau zurück. Teile der alten romanischen Kirche sind an der Nordwestseite erhalten geblieben. Eine spitzbogige Sakramentsnische im Chor und die spitzbogigen Fenster im Chorraum deuten auf die hochgotische Vergangenheit des Langhauses. Seit 1529 ist die Kirche evangelisch.
In der Kirche sind einige gotische Schnitzfiguren erhalten geblieben. Der Altar, der wahrscheinlich 1495 in einer Erfurter Werkstatt gefertigt wurde, zeigt die sog. „Anna selbdritt“, die Heilige Anna, die Maria und das Jesuskind auf ihren Knien trägt. Gesäumt wird diese Figurengruppe durch Heiligenfiguren der Dorothea, Barbara, Ursula und Katharina auf der rechten und linken Seite. Wahrscheinlich ursprünglich dazu gehörend finden sich an der Nordseite der Kirche zwei Altarflügel: eine Szene, die die Anbetung der Weisen aus dem Morgenland zeigt, sowie die Darstellung einer Legende aus der vita der Hl. Ursula (Ursula, eine bretonische Königstochter, reist auf einem Schiff mit ursprünglich 11000 - hier jedoch 13 - Gefährtinnen nach Rom, dort schließen sich ihr der Papst und eine Bischof an. Auf dem Rückweg nach England wird sie in Köln mit allen Begleiter und Begleiterinnen von Hunnen getötet .)
Weiterhin finden sich in der Kirche eine Figur der Heiligen Barbara, eine Piëta - Maria trauert um ihren Sohn Jesus - sowie zwei gemalte Altarflügel mit Darstellungen aus dem Leben Mariens und Aposteldarstellungen.
Weiterhin findet sich im Chorraum eine Renaisance-Grabmal von 1588.
Der Taufstein ist von 1580 und aus Sandstein, er stammt ursprünglich aus einer anderen Kirche und wurde im Zuge der Umbaumaßnahmen von 1975 bis 1977 in die Linderbacher Kirche gebracht.
Bei den Renovierungsarbeiten in den 1970er Jahren wurde der baufällige Kanzelaltar entfernt und somit der Chorraum wieder freigelegt. Die farbige Fassung der Chorfenster stammt auch aus dieser Zeit.
Neben Arbeiten an der Kirchhofmauer soll in der nächsten Zeit die Kirche innen neu ausgemalt, die Eingangstür abgedichtet und die Schalluken erneuert werden.
Die Schulze-Orgel
Die Orgel der Linderbacher Kirche wurde 1857 von Johann Friedrich Schulze aus Paulinzella erbaut. Sie wurde zuletzt von 2002 bis 2009 in mehreren Abschnitten umfangreich durch den Vogtländischer Orgelbau Thomas Wolf saniert. Der Orgelsachverständige Rilke schrieb im Gutachten über die Orgel: „Die Kirchgemeinde Linderbach verfügt über einen wahren Orgelschatz, der das hohe Niveau des thüringischen Orgelbaus wieder spiegelt.“