14.11.2016
„Das man das lauter rein Euangelion on menschliche zusatzunge predigen sol… “ Vortrag zur Reformation in Weimar am 17.11.2016, 18 Uhr im Herderzentrum

„Das man das lauter rein Euangelion on menschliche zusatzunge predigen sol… “ – unter diesem Thema findet ein Vortrag zur Reformation in Weimar am 17.11.2016, 18 Uhr im Herdersaal, Herderplatz 7, Weimar statt. Dagmar Blaha, Archivdirektorin im Thüringischen Hauptstaatsarchiv Weimar, referiert zur Weimarer Reformationsgesichte. Prof. Dr. Uwe Schirmer gibt eine Einführung zum Thema. Die Veranstaltung findet in Kooperation zwischen dem Evang.-Luth. Kirchenkreis Weimar und dem Historischen Institut der Friedrich-Schiller-Universität Jena statt.

Zum Hintergrund:
Im August 1525 rief Kurfürst Johann von Sachsen alle Prediger des Amtes Weimar zum Schloss Hornstein. Dort wurde im Beisein des Kurprinzen Johann Friedrich und hochrangiger fürstlicher Beamter ein Befehl des Kurfürsten und seines Sohnes verlesen, dass von sofort an jeder Pfarrer ihres Fürstentums „das heylige Euangelion und gottes wortt lauter/ rein/ vnd klar […] on menschliche zusatzunge/und einmischunge/ zu leren und zu predigen“ hätte. Anderenfalls wurde den Geistlichen mit Amtsenthebung gedroht. Kurz vor seinem Umzug nach Torgau hatte Johann von Sachsen damit de jure die Reformation in seinem Herrschaftsbereich eingeführt.
Der Vortrag behandelt, wie es dazu kam, welche besondere Rolle Weimar bei der Kirchenreformation in Kursachsen spielte und wie die lutherischen Ideen und dieser Befehl in der Praxis das geistliche Leben in der Stadt veränderten. Nach einem kurzen Überblick über die kirchlichen Verhältnisse Weimars vor der Reformation werden die notwendigen strukturellen und administrativen Maßnahmen und Veränderungen zur Erneuerung des kirchlichen Lebens im lutherischen Sinne und ihre Durchsetzung in der Stadt beleuchtet. Außerdem wird über die Mühen des Alltags bei der Einführung der Reformation anhand von Beispielen aus Weimar und Umgebung berichtet und schließlich ein Fazit der erreichten Ergebnisse rund 30 Jahre nach der Verlesung des kurfürstlichen Befehls gezogen.

Um Anmeldung zum Vortrag wird gebeten bei Dr. Alexander Krünes, alexander.kruenes@uni-jena.de, Tel.: 03641-944441

Bei Rückfragen: Dr. Alexander Krünes, Tel.: 03641-944441