27.08.2012
Herder-Förderpreis an Herders Geburtstag vergeben

Jörg Brinkmann erhält Preis für "plug & pray"
Katrin Göring-Eckardt für mehr Lebensnähe in der Bildung
Der diesjährige Preisträger des Herder-Förderpreises für Studierende "Glaube und Erfahrung. Christlicher Glaube ist erfahrbar" steht fest: Jörg Brinkmann erhält für seine Arbeit "plug & pray"" den mit 2.000 Euro dotierten Preis. Der Preis ist am heutigen Samstag (25.8., 17 Uhr) bei einem Empfang von Kirche und Diakonie in der Weimarer Jakobskirche verliehen worden.

Brinkmanns interaktive Installation bringt Religion und moderne Medien zusammen. "’plug and pray’ beleuchtet unseren Umgang mit Medien und Gottesbildern kritisch und mischt sich so kreativ und intelligent in das Gespräch von Religion und Kunst ein", so Henrich (rpt. Henrich) Herbst, Superintendent des Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreises Weimar in seiner Laudatio.
Jörg Brinkmann wurde 1982 in Varel, Niedersachsen, geboren und studiert seit 2005 in unterschiedlichen Studiengängen an der Bauhaus Universität Weimar. Zur Zeit belegt er dort einen Masterstudiengang "Media Art & Design". Die Arbeit "plug & pray" war unter anderem im Projekt "48 Stunden Neukölln" in der Magdalenenkirche in Berlin zu sehen. Brinkmann lebt in Berlin und Weimar.
Anerkennenswert fand die Jury auch die Arbeit von Elisabeth Arnstadt aus Auerbach und hat sie deshalb "lobend erwähnt". Die Studentin der Evangelischen Hochschule Moritzburg legte ihre Diplomarbeit mit dem Titel "Identitätsentwicklung homosexueller Jugendlicher als gemeindepädagogische Herausforderung" vor. Die gründliche Untersuchung fragt danach, inwiefern Gemeinde ein Raum sein kann, in dem die Identitätsfindung von homosexuellen Jugendlichen unterstützt wird.
Die Festrede bei dem von Kirche und Diakonie ausgerichteten Empfang hielt Katrin Göring-Eckardt, Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland und Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages. Dabei hat sie Herder als Vordenker der ganzheitlichen Bildung und individuellen Förderung vorgestellt: "Humanität steht für Herder für mehr Lebensnähe in der Bildung, weil sie die Individualität eines jeden Menschen anerkennt und betont. Auch heute vergeuden wir viele Potenziale der Kinder und lassen Möglichkeiten verkümmern, indem wir die individuellen Begabungen nicht erkennen. Weil wir nicht genau genug hinsehen."
Der Herder-Förderpreis wird vom Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis und der Kirchengemeinde Weimar, der Sophienhausstiftung und dem Sophien- und Hufelandklinikum Weimar sowie der Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein gGmbH gemeinsam ausgelobt. Mit dem Preis wird an den deutschen Theologen, Dichter, Übersetzer, Philosophen und Generalsuperintendenten Johann Gottfried Herder (1744 bis 1803) erinnert. Zugleich soll eine fachlich oder eine künstlerisch anspruchsvolle und innovative Arbeit gewürdigt werden. Eine elfköpfige Jury entscheidet über die Vergabe des Preises.
 
Bei Rückfragen:
Superintendent Henrich Herbst, 03643-80 44 73 oder 0171-78 66 437