19.07.2013
Zweiter Bauabschnitt in der Stadtkirche St. Peter und Paul (Herderkirche)

Restaurierung der Chorraumschale hat begonnen
Am 15. Juli haben die Arbeiten zur Restaurierung der Chorraumschale in der Stadtkirche mit dem Einrüsten und dem Aufbau einer Trennwand zwischen Chorraum und Kirchenschiff begonnen.

In dem zweiten Bauabschnitt werden in diesem Jahr alle konservatorisch-restauratorischen Maßnahmen durchgeführt, die zur Chorraumschale gehören. Das schließt drei noch nicht restaurierte Epitaphe und sich anschließende Raumteile, wie die ehemalige Taufkapelle und den sogenannten Beichtstuhl ein. Der Schwerpunkt liegt allerdings auf dem Cranachaltar. Ende der 90 –er Jahre wurden am Altar umfangreiche Restaurierungsmaßnahmen begonnen. Leider konnten sie nicht in vollem Umfang zum Abschluss gebracht werden. So bleiben neben der Beseitigung der letzten zu verzeichnenden Kriegsschäden und behelfsmäßiger Nachkriegsreparaturen für den Abschluss der Restaurierung die restauratorisch – konservatorische Bearbeitung des gefassten Gesprenges und die Gestaltung der im zweiten Weltkrieg verlorengegangenen Inschrift am Altarretabel, die insbesondere den Zusammenhang zwischen der Grablege (Tumba) im Chor und dem Altar in seiner Bestimmung als Epitaph erschließt, die wesentlichen Aufgaben, besonders im Blick auf das Cranach-Jahr 2015, in dem der Altar Teil einer Cranachausstellung sein wird, die der Freistaat Thüringen, die Stiftung Weimarer Klassik und die Kirchgemeinde Weimar gemeinsam vorbereiten.
Aufgrund einer nicht zustande gekommenen Förderung fällt der zweite Bauabschnitt leider wesentlich kleiner aus als geplant. Dennoch bemüht sich die Kirchgemeinde, das Gestühl im Mittelschiff der Kirche restauriert und beheizbar bis zum Advent wieder in der Kirche zu haben.
Besucher und Gäste der Kirche müssen in den nächsten Monaten also eine Einschränkung hinnehmen: Der berühmte Altar ist nicht zu sehen. Allerdings wird an der Trennwand zum Chorraum eine Abbildung des Altarbildes in Originalgröße zu sehen sein. Außerdem sind im Kirchenschiff weiterhin zu besichtigen: das Luthertriptychon, die beliebte Gedenktafel für Anna Amalia aus Lindenholz, das Grab Johann Gottfried von Herders, das Wappen des Fürstenstandes und viele andere Dinge, die sonst vielleicht von der Dominanz des Altars überstrahlt werden.
Die Kirche ist also weiterhin täglich geöffnet und lädt darüber hinaus ein zu einer Vielzahl von Gottesdiensten, Vespern, Konzerten, zum Weimarer Orgelsommer und zu Führungen sowie zum täglichen Mittagsgebet. Die Arbeiten werden voraussichtlich zum Ewigkeitssonntag abgeschlossen sein.

Rückfragen: Pfarrer Sebastian Kircheis, Tel: 03643-90 88 37, kircheis@ek-weimar.de